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Merenptah
Merenptah war der dreizehnte Sohn Ramses II und das vierte Kind der GKG Isisnofret.
Er wurde in den ersten Regierungsjahren seines Vaters geboren und zählte demnach gut (über) sechzig Jahre, als er Pharao von Ägypten wurde.
Er besteigt den Thron im ersten Monat der Überschwemmung als:
Horus: Der über die Maat jubelt (verschiedene Horusnamen belegt);
Zwei Herrinnen: Der seine Macht bis zu dem Land der Libyer wirken lässt;
(anders: Der erscheint wie Ptah inmitten von Hunderttausenden, um die vollkommenen Gesetze in den beiden Ländern zu etablieren; Groß an Kraft, reich an Sieg)
Goldhorus: Der Furcht einflößt und Ehrfurcht gebietet;
(anders: Der Ägypten stark macht, der die neun Bogen niederwirft, um den Frieden der Götter in die beiden Länder zu geben)
König von Ober- und Unterägypten: Ba des Re, geliebt von Amun;
Sohn des Re: Merenptah (geliebt von Ptah), der mit der Maat zufrieden ist
Merenptah
Relief aus dem Totentempel des Königs
Seine GKG war Isisnofret, Mutter des Prinzen Sethos-Merenptah (möglicherweise der spätere Sethos II) und wahrscheinlich eine jüngere Schwester ihres Brudergemahls.
Die Identifizierung der GKG Merenptahs ist nicht sicher; da Isisnofret in der königlichen Familie ein sehr beliebter Name war, kommt z.B. auch des Königs Nichte (Tochter seines älteren Bruder Chaemwaset) in Betracht.
Eine weitere GKG Merenptahs war seine älteste Schwester Bint-Anat -ihrer Darstellung und Titel auf einer Statue des Königs nach zu urteilen, die sich im Besitz des Museums von Luxor befindet.
Belegt ist auch eine Gemahlin namens Tachat, die auf einer von Sethos II usurpierten Statue des Merenptah als Königstochter und Königsgemahlin erscheint und bei der es sich möglicherweise um eine der Töchter Ramses II handeln könnte.
Das wesentliche Ereignis seiner hauptsächlich auf internationale Stabilität gerichteten Politik stellt der Krieg gegen die Libyer in seinem fünften Regierungsjahr dar.
Die meisten seiner bekannten Denkmäler stammen aus Nordägypten, besonders Memphis, wo er für sich einen Palast und einen Totentempel sowie einen Tempel für den Gott Ptah errichten lässt.
Er stellt den Tempel Ramses II in Hermopolis fertig, mehrere aus Pi-Ramesse stammende Statuen sind in Tanis gefunden worden, weitere vereinzelte Zeugnisse findet man in ganz Ägypten verstreut.
In Theben stellen seine wichtigsten Bauten natürlich sein Grab
KV 8 (Link zur Homepage des TMP) im Tal der Könige und sein Totentempel dar, der teilweise aus den wiederverwendeten Resten des Totentempels Amenophis III errichtet wurde.
Links der Sarkophag - rechts ein Uschebti des Königs
Der kartuschenförmige Sarkophag aus Granit befindet sich im Grab Merenptahs im Tal der Könige.
Der 18,5 cm große Uschebti aus Kalkstein ist im Besitz des Metropolitan Museums in New York
Der Totentempel, der nach langen Restaurierungsarbeiten seit April 2002 wieder besichtigt werden kann, besteht aus einem Pylon und zwei offenen Vorhöfen; von dem ersten geht südlich ein kleiner Palast ab. Dem mit Osirispfeilern und Kolossalstatuen geschmückten zweiten Hof schließen sich zwei Hypostyle an sowie der thebanischen Triade geweihten Barkensanktuare und Räume für den Totenkult des Königs.
Im ersten Vorhof hat man die berühmte Israelstele gefunden, die als einziges ägyptisches Zeugnis den Namen Israel nennt.
Nach einer Regierungszeit von 9 Jahren und 3-6 Monaten stirbt Merenptah.
Seine durch Grabräuber und Plünderer stark beschädigte Mumie fand man allerdings im Grab Amenophis II (KV 35), wo sie zusammen mit anderen Mitgliedern königlicher Familien Ende der 20. Dynastie erneut bestattet worden war.
Nach den Untersuchungsergebnissen G. Elliot Smiths, der die Mumie 1907 untersuchte, war der König fast 1,72 m groß und war fast kahlköpfig: nur ein schmaler Kranz von kurzgeschnittenen weißen Haaren zierte noch sein Haupt.
Die Mumie Merenptahs
Die weißlichen Verfärbungen rühren von Salzablagerungen her, die manchmal als unerwünschte Nebenwirkung der Einbalsamierung auftreten können
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